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Lean-Startup-Methode (MVP): 5 typische Fehler

Typische Fehler beim Thema MVP/Lean Startup

In unseren vorherigen Beiträgen haben wir die Lean Startup Methode bereits eingängig erläutert. Die Kernidee dieses Prinzips ist das Entwickeln eines so genannten Minimal Viable Produkts, das man als Prototyp den künftigen Kunden an die Hand gibt, um wertvolles Feedback einzusammeln. Die auf diese Weise gewonnen Erkenntnisse fließen direkt in die Weiterentwicklung des Produkts ein, danach beginnt der Prozess von Neuem.

Das Vorgehen klingt relativ einfach – allerdings lauern auch Fallstricke, die man möglichst umgehen sollte. Der folgende Beitrag zeigt einige dieser auf und gibt Lösungsmöglichkeiten.

Cherry Picking statt Konsequenz

Ein Fehler, der bei vielen Konzepten gerne gemacht wird: Es werden nur einzelne Teile der Methode angewandt, anstatt das gesamte Prinzip konsequent einzuführen. Auf diese Weise kämpft man täglich mit der Akzeptanz im eigenen Unternehmen, die Maßnahmen greifen nur zum Teil. Hier sollte man den Wissenschaftlern vertrauen, die diese Methoden durch viele und zum Teil lange Studien entwickeln. Trotz alledem ist es natürlich legitim, eine Methode auf die eigenen Umstände geringfügig anzupassen.

Fokus einzig und allein auf Kosten

Von Vielen wird die Lean Startup Methode insofern missverstanden, als dass sie einzig auf die Reduzierung von Kosten abzielt. Durch die Verschlankung der Prozesse und dem frühen Erkennen von Fehlentwicklungen, können die Kosten der Produktentwicklung in Summe zwar tatsächlich gesenkt werden, der eigentliche Vorteil der Methode liegt allerdings darin, den Markteintritt des Produkts schneller realisieren zu können.

Kein Management notwendig

Insbesondere beim Lean Startup ist es äußerst wichtig, dass sich das gesamte Management darauf einlässt, da die Grundlage des Erfolgs ein Wandel in den Köpfen der Führungskräfte ist. Bevor man sein Unternehmen in Richtung Lean Startup umkrempelt, sollte man sich als Manager intensiv mit der Materie befassen, das notwendige Wissen aufbauen und sich das Prinzip vor allem in der Praxis ansehen. Nicht zu jedem passt das Prinzip!

Fehlender Teamspirit

Gutes Teamwork ist der Erfolgsgarant eines Unternehmens, dieser Fakt ist eigentlich selbstverständlich. Gerade beim Lean Startup ist aufgrund der kurzen Produktzyklen die intensive Zusammenarbeit der Mitarbeiter inklusive einer guten Kommunikation innerhalb und der Teams unerlässlich. Die Mitarbeiter von Beginn an in’s Boot holen sowie gezielte Team-Building Maßnahmen können hier helfen.

Die Methode allein ist nicht ausschlaggebend für die Bewertung

Bei einer Finanzierungsrunde ist häufig die von einem Startup verwendete Management Methode ein wichtiger Faktor. Sicherlich sind Lean Startups hier gern gesehen, da die Produktentwicklung per se dadurch beschleunigt wird, der Markteintritt verkürzt und somit die ersten Umsätze schneller zu erwarten sind als bei klassischen Methoden. Doch die Methode ist nicht alles. Persönlichkeit der Gründer, Zusammenhalt des Teams sowie der Geist des Unternehmens und natürlich der Markt an sich, sind zentrale Kriterien, die für oder gegen ein Investment sprechen.

Werden die aufgeführten Themen beherzigt, so sollte einer erfolgreichen Einführung der Lean Startup Methode nichts mehr im Wege stehen.

Haben Sie Fragen oder benötigen Hilfe bei diesem Thema? Zögern Sie nicht uns zu kontaktieren. Wir helfen Ihnen gern weiter.

Ansprechpartner: Martin Stoll